Koreanische Imbissstätten und Restaurants sind in München erstaunlicherweise doch eine seltene Angelegenheit. Hier gibt es mit der Imbisstube „Zum Koreaner“ in Schwabing in der Amalienstraße sowie in der Nymphenburgerstraße am Rotkreuzplatz zwei empfehlenswerte Locations, die typisch koreanische Gerichte kreieren. Auch das Seoul Restaurant ist, wo der Gast in den Genuss der koreanischen Kochkunst kommt, kann man gern besuchen.
Als Genießer mit Erfahrungen rund um die Besonderheiten der koreanischen Küche und mit strengem Blick auf die Geschmacksqualität sind die Locations in meinen Augen allerdings nicht sehr überragend. Deshalb war ich gespannt auf das Gastronomiesystem von Yuyumi (damals The Cup), das von der Abendzeitung liebevoll „McDonalds auf koreanisch“ bezeichnet wurde.
Update: Inzwischen ist die Location unter dem Namen Yuymi zu finden und befindet sich in der Fraunhoferstraße 11 in München.
Yuymui – Der erste Eindruck zählt
Um es vorweg zu sagen: Mit Fastfood à la Burger King oder McDonalds hat der schicke Laden wenig am Hut. Doch bei den Systemgastronomien herrschen Parallelen. So bestellt der Gast im „The Cup“ vorne direkt an der Theke, holt sich den Buzzer mit einer gekennzeichneten Nummer ab und sobald das Essen startbereit ist, vibriert das Ding. So ein ähnliches System bietet das Fast Casual Prinzip bei Oh Julia auch an, wo das Gerät am Tisch über dem Magnetfeld angebracht wird und das Essen sofort gebracht wird. Diese Pagerfunktion im The Cup ist hier eine gute Idee.
Hier im Laden erhält der Gast das Essen in der Schüssel oder in den Pappbehältern. Bei beiden Varianten wird das Gericht nicht gemischt, sondern quasi übereinandergelegt. Auf der unteren Schicht wird der Pappbehälter oder die Schüssel mit Reis gefüllt und oben drüber kommen die Beilagen hinzu. Diese Trennung entspricht auch fast dem koreanischen Essensstil. Da wird das Essen nicht in Gängen nacheinander serviert, sondern gleichzeitig. So hat man neben der Schüssel Reis noch mehrere kleine Schälchen mit Gemüse und anderen Beilagen. Bei Suppengerichten ist es anders: da wird alles in eine Schüssel gemischt.
Von der Optik und vom Design sieht The Cup auf jeden Fall gemütlicher aus als „Zum Koreaner“, wo nur Holztische, Holzstühle und kaum Detailverliebtheit vorhanden sind. The Cup protzt nicht mit aufwändig gestaltetem Design, sondern durch seine schlichte, einfache Optik in einer hellen Location. Gefällt mir in dieser unaufdringlichen Form gut.
Der entscheidende Faktor : das Essen
Ich habe die koreanische Esskultur in Sydney in Australien kennengelernt, bei der gefühlte 100 Gerichte in hochklassiger Qualität zu höheren Preisen als im The Cup serviert wurde und habe auch dementsprechend keine allzu hohen Erwartungen gesetzt. Aber die Preise zwischen 6 und 9 Euro (die meisten Gerichte kosten um die 8 Euro und mehr) sind ein Hinweis auf gute Qualität.
Getestet wurde Bulgogi mit Reis, das in Korea eine typische Spezialität mit Rind, Gemüse und Sesam-Sojasauce ist und auch zu meinen Lieblingsgerichten gehört: hier gut zubereitet, der Reis könnte weniger klebrig sein, die Mengen könnten größer sein und das Essen könnte würziger ausfallen – doch insgesamt saubere Arbeit, auch wenn der Preis doch ein wenig teurer ist.
Was ich hier ein wenig vermisse: das koreanische Essen wird in einem Cup serviert. Hier fehlt die Auswahlmöglichkeit, bei der die Lebensmittel in verschiedenen Tellern und Schüsseln serviert wird. Doch da das Essen nicht für zwei Personen, sondern für eine einzige Person bestellt wird, geht der Mix in Ordnung.
Gut und empfehlenswert
Mit einfachen Worten gesagt: Das System im Yuymi ist gut durchdacht und das Essen schmeckt Korea-Fans auf jeden Fall. Es ist natürlich kein typisches Restaurant mit Gourmet-Spezialitäten, sondern zeigt Parallelen zur Fastfood Systemgastronomie auf, wo das Essen auf einem Tablett abgeholt werden kann. Doch wie schon erwähnt, ist der Koreaner die viel gesündere Variante zu McDonalds und punktet mit seinen ausgewählten Lebensmitteln, wo The Cup in Sachen gesundheitsbewusste Ernährung gegenüber anderen Gastronomien die Nase vorn hat.
Sehr netter Laden mit sympathischen Koreaner. Ich komme gern wieder!
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