Eine Tracht ist, wenn man sie genauer betrachtet, eine Art der Bekleidung, die für eine Zunft oder einen Berufsstand steht und diesen symbolisiert. Sie kann aber auch als volkstümlicher Brauchtum herhalten und wird in den meisten Fällen auch als ein solcher zugeordnet. Zur Tracht selbst gehört nicht nur die Bekleidung, sondern auch die gesamte Ausstattung. Dazu gehören der Schmuck, die Accessoires, die Insignien und symbolischen Gegenstände sowie Deko, wie aber auch selbst die Art und Weise wie das Haar zur Tracht getragen wird. Die Tracht selbst wird in den meisten Regionen und Ländern noch heute immer wieder gern zu bestimmten Festen hervorgeholt und mit Stil und stolz getragen.
Wir kennen viele Trachten und erkennen auch, aus welcher Region und aus welchem Land oder Bundesland sie entstammen. Allen voran ist das Dirndl wohl mit die bekannteste Tracht, die wir kennen und aber auch die des Schwarzwaldes. Hier sind die Hüte allein ganz prägnant und unverkennbar.
Ursprung und Historie
Die meisten und wahrscheinlich auch die ältesten, deutschen Trachten, so nimmt man an, entstammen aus dem Raum Marburg, im Hessischen Hinterland und in der Schwalm. Hier werden noch heute tiefschwarze Trachten zu Festen und Feiern getragen, die mit bunten Applikationen und Accessoires bestückt beim Tanz gezeigt werden. Volkstrachten sind ein wichtiger Bestandteil des deutschen Traditionsguts.
Die Entstehung des Trachtentums in Deutschland geht auf das späte 19. Jahrhundert zurück. Hier liegt Oberbayern ganz weit vorne, denn dort entstanden die ersten Trachtenvereine und wurden gegründet. Die traditionellen Volkstrachten fanden dann später große Beliebtheit und verbreiteten sich in ganz Deutschland.
Besonders in ländlichen Regionen werden sie noch heute bei allen möglichen Volksfesten, vielen Feiertagen, sowohl kirchlichen als auch weltlichen oder sonstigen Festivitäten getragen. Bei Familienfesten, Schützenfesten, Fahnenweihen und anderen besonderen Anlässen. Die gesamte Ausstattung der Tracht und das Gesamtbild dessen zeigte in der Regel die Zugehörigkeit des Trägers zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, Gesellschaftsschicht oder Konfession. So kann man annehmen, dass sie auch in der Vergangenheit eine wichtige Funktion zum Informationsfluss und Zugehörigkeitsgefühl gehörte und es eigentlich noch immer ist. Denn wir kombinieren beim Anblick einer bestimmten Tracht, wie dem Dirndl beispielsweise, sofort auch die Zugehörigkeit des Volkes und der Region.
Mittlerweile gibt sich es eine Art Trend zu erkennen, der das Tragen einer Tracht wieder gesellschaftsfähig macht und auch von der jüngeren Generation mit unterstützt wird. Unzählige Shops und Geschäfte, wie beispielsweise auch der Wirkes Trachtenshop, bieten eine Vielzahl an verschiedenen Trachten an.
Das Dirndl wird gesellschaftsfähig
Besonders das Dirndl ist wieder in und wird gerne zu vielen Festen und auch im privaten Bereich getragen. Besonders im südlichen Deutschland rings um Bayern aber auch Österreich angrenzende und der Schweiz sogar, wird das Dirndl wieder getragen. Das obligatorische Oktoberfest alljährlich in München ist quasi auch gleichzeitig für viele der Laufsteg der Dirndl. Denn hier werden alle Kollektionen und Modelle wie Designs getragen und stolz präsentiert. Wer etwas auf sich hält und zum Oktoberfest geht, der trägt das Dirndl.
In allen Farben und Größen wie Ausführungen gibt es die Dirndl weltweit und selbst in den abgelegensten Ländern und auf allen Kontinenten wird das (fake) Oktoberfest gefeiert und die Damenwelt trägt Dirndl. Unter den vielen Dirndln unterscheidet man zusätzlich noch zwischen dem traditionellen Dirndl, Dem glamourösen, dem rosa Dirndl, dem Midi-Dirndl, dem hochgeschlossenen Dirndl ohne Ausschnitt und dem Mini-Dirndl, wobei der Rock nur bis oberhalb des Knies reicht. Die meisten Dirndl reichen bis weit unters Knie und manche auch bis hin zum Knöchel. Die Strümpfe und Strumpfhosen gehören ebenfalls zur Tracht und sind in den Farben Schwarz und Weiß meist passend zum jeweiligen Dirndl.
Gebirgstrachten als Vorläufer?
In den Gebirgsregionen und Alpen vor allem gab es schon sehr früh die so genannten Gebirgstrachten. Sie werden auch zum Teil als die Vorläufer der eigentlichen Tracht angesehen und werden in sechs verschiedene Trachten unterteilt. Zum einen gibt es hier die Miesbacher Tracht, die Werdenfelser Tracht, die Inntaler Tracht, die Chiemgauer Tracht, die des Berchtesgadener Land und die Isarwinkler Tracht.
Allein an dieser Stelle erkennt man schnell, wie vielfältig und unterschiedlich die Trachten sind und auf die jeweiligen Regionen aufgeteilt unterschiedlicher Ausstattung sein können. Es sind die jeweiligen Details, die den Unterschied ausmachen können und auch die verschiedenen Outfits an sich. Man nimmt an, dass es in Deutschland allein bis zu 50 verschiedene Trachten gibt. Das Bundesland mit den meisten Trachten ist hier Hessen.