Schluss mit lustig: Seit der Legalisierung von Cannabis war der Konsum eines Joints im Englischen Garten in München erlaubt. Jetzt verbietet die Stadt die Nutzung von Cannabis an dem öffentlichen Platz und weiteren Aufenthaltsorten im Freien jedoch. Geplant sind weitere Verbote im öffentlichen Raum.
Neben dem Kiffen dampfen auch immer mehr Menschen inzwischen und wenden sich damit von der herkömmlichen Zigarette ab. Kritiker bemängeln, dass Abhängige lediglich die Art des Konsums wechseln würden. Begeisterte Vaper mit dem Ziel der Rauchentwöhnung berichten dagegen von persönlichen Erfolgen und hätten mit den Vaping-Geräten wie der E-Zigarette, der E-Shisha oder der HEETS-Zigaretten bereits ihren Nikotinkonsum reduzieren können.
Während das Dampfen cannabishaltiger Liquids in München nun verboten ist, dürfen Vapes wie Tabaksticks und Zigaretten im Englischen Garten weiterhin genutzt werden. Doch was ist im Englischen Garten erlaubt und was ist untersagt? Und wo darf in Bayern noch gedampft werden?
Englischer Garten in München: Was ist erlaubt, was ist verboten?
Nutzer von HEETS-Zigaretten und weiteren Zigarettenalternativen können aufatmen: Während München den Konsum von Cannabis (darunter auch Vapes, mit denen Cannabis konsumiert werden kann) im Englischen Garten verbietet, können Nutzer von alternativen Rauchprodukten mit oder ohne Nikotin unter freiem Himmel weiterhin ihren Gelüsten nachgehen. Alle IQOS Produkte und Co. können hier auch in Zukunft genutzt werden.
Das Cannabis-Rauchen dagegen ist seit Mitte des Jahres 2024 strengstens untersagt. Dies gilt auch im Hofgarten in der Nähe der Staatskanzlei und im Finanzgarten in München sowie im Hofgarten Bayreuth.
“Cannabisprodukte zu rauchen, zu erhitzen oder zu dampfen” ist also unzulässig und kann bestraft werden. Alle genannten Anlagen sind in staatlicher Hand, sodass das Kabinett das Cannabisverbot hier ohne Probleme vollstrecken konnte. In weiteren staatlich geführten Gartenanlagen sollen Cannabisverbote folgen.
Auch auf Volksfesten in München und in Biergärten soll der Konsum von Cannabis untersagt werden. Ein Verbot in Biergärten setzt eine Gesetzesänderung voraus, die noch aussteht.
Für das Oktoberfest steht bereits fest: Das Kiffen auf der Wiesn soll ab diesem Jahr nicht mehr zulässig sein. Wiesenbesucher im Oktober 2024 werden also nicht mehr in den Genuss kommen, die Droge Cannabis zu konsumieren.
Der Freistaat Bayern setzt sich zum Ziel, die Teil-Legalisierung von Cannabis regional einzuschränken – und zwar so weit dies umsetzbar ist.
Bayern war gegen das Cannabisverbot
Das gesetzliche Rauchverbot umfasst auch Regelungen für Cannabis-Produkte. Allerdings greift das Verbot in Innenräumen und öffentlichen Gebäuden sowie Gaststätten. Draußen durften Cannabis-Liebhaber bisher ihren Gelüsten frönen.
Die CSU und Freien Wähler sprachen sich gegen den öffentlichen Konsum der Droge aus. Denn auch draußen waren andere Menschen, die kein Cannabis konsumieren möchten, dem Rauch ausgesetzt und traten so unfreiwillig in Kontakt mit dem Hanf, der THC enthält, Rauschzustände auslösen und eine Abhängigkeit begünstigen kann.
Das bayerische Kabinett kündigte bereits kurze Zeit nach dem Inkrafttreten des Cannabisgesetzes des Bundes an, den öffentlichen Konsum einzuschränken und entsprechende Maßnahmen auszuarbeiten. Staatskanzleichef Florian Herrmann von der CSU in München sprach sich dabei für eine intensive Einschränkung aus und versprach “konkrete Ergebnisse”.
Diese folgten auf dem Fuße. So fertigte das Gesundheitsministerium einen Bußgeldkatalog an. Hier werden alle Verstöße gegen das Bundesgesetz aufgelistet und öffentlich zugänglich gemacht. Bürger können sich so umfassend über die geltenden Regelungen und Strafen bei Missachtung der Vorgaben informieren.
Der Bußgeldkatalog “Konsumcannabis” stieß landesweit auf Kritik. Markus Söder verteidigte diesen jedoch auf X mit den Worten: “Bayern wird kein Kiffer-Paradies”. Er halte es für richtig, dass Kreisverwaltungsbehörden Personen ab 14 Jahren zur Rechenschaft ziehen könnten, wenn Verstöße vorlägen.
Cannabis in der Nähe von Schulen oder Spielplätzen zu rauchen oder dampfen, kann nun eine Strafe von 500 Euro nach sich ziehen. Im Bereich eines Militärstützpunktes beläuft sich die Geldstrafe auf 300 Euro. Bei wiederholten Verstößen innerhalb von drei Jahren werden die Konsumenten von Cannabis doppelt zur Kasse gebeten.
Der Cannabiskonsum war überall eingeschränkt, wo auch das Rauchen verboten war. Mit der neuen Regelung im Englischen Garten und weiteren öffentlichen Anlagen aus staatlicher Hand erreicht Bayern in diesem Jahr ein erweitertes Verbot der Nutzung von Cannabis, dem auch Kinder und Schwangere unter freiem Himmel ausgesetzt sind.
Doch haben Raucher und Dampfer ähnliche Einschränkungen zu befürchten? Rauchen und Dampfen unter freiem Himmel steht Bayern offener gegenüber. Dies ist an vielen Plätzen weiterhin gestattet.
Für das Oktoberfest gilt: Das Rauchen und Dampfen ist seit 2010 in den Zelten der Wiesn verboten. Unter freiem Himmel darf weiterhin geraucht und gedampft werden, wenn die Zigaretten und Geräte keinen Cannabiskonsum ermöglichen. Dies gilt auf dem gesamten Festgelände.
Das Fazit – Im Englischen Garten in München darf geraucht und gedampft, aber nicht gekifft werden
Es ist so weit: Im Jahr 2024 beschließt Bayern das Cannabis-Verbot in staatlich geführten Gärten in München und Bayreuth wie dem Englischen Garten. Dampfer und Raucher betrifft diese Einschränkung nicht. Sie dürfen ihre Zigaretten und E-Zigaretten nutzen, sofern diese kein Cannabis enthalten.
Wer Hanf an Plätzen raucht, an denen der Konsum verboten ist, riskiert hohe Geldstrafen. Wird das Vergehen wiederholt, verdoppelt sich der zu zahlende Geldbetrag.